Radfahren in der Lobau hat eine lange Tradition, wurde jedoch durch Maßnahmen im Sommer 2023...
Radwege Brünner Straße: Bezirksvorstehung bewirkt Verschmälerung auf Mindestbreite
Enttäuschende Wende in Floridsdorf: Auf der Brünner Straße war die Errichtung von zwei Radwegen mit je 1,4m Breite (+0,6m Schutzstreifen) geplant und begrüßt. Die geplante Neuerrichtung wäre ein wichtiger Lückenschluss zwischen Brünner Straße, Katsu-shikastraße sowie Floridsdorfer Hauptstraße und war ein deutlicher Wunsch der Bevölkerung. Verständlich, schließlich ist die Brünner Straße hier die direkte Verbindung zwischen Großjedlersdorf und Floridsdorf. Seit 1982 verharrt sie im Status einer "Hauptradroute in Planung".
Als Anti-Radweg-Kampagne getarnt wurden in der Lokalpresse zum Ziel der Parkplatzmaximierung jedoch Fußgänger und Radfahrer gegeneinander ausgespielt. Robert Feldmann von der Wirtschaftskammer outete sich als Radweg-Gegner. Er befragte die Kaufleute der Brünner Straße und behauptete, „das Radwegprojekt würde ganz massive Auswirkungen auf die ehemals so stolze Einkaufsstraße haben”, obwohl gute Radinfrastruktur nachweislich die Nahversorgung stärkt. Auch WIFF (Hans Jörg Schimanek) und FPÖ Floridsdorf (Karl Mareda) outeten sich als Radweg-Gegner - wir berichten.
In zwei dokumentierten "Aufreger-Artikeln" wurde ein Radweg als Verhinderungsgrund guter Gehsteigbreiten konstruiert. Ungesagt blieb, dass - obwohl im STEP2025 verneint - in Zukunft doppelte Parkspuren den Querschnitt stark verengen sollen. Platz für einige Parkplätze (2 Spuren mit 2m Breite) ist also, aber zwei zeitgemäße Radwege (2* 2m breit) seien angeblich nicht möglich.
Das Resultat
Noch vor wenigen Monaten hatte sich Bezirksvorsteher Georg Papai selbst erfreulicher Weise für Radwege statt ungeschützen Radstreifen auf der Brünner Straße ausgesprochen. Nach nur zwei Zeitungsartikeln in der Lokalpresse legt er den Rückwärtsgang ein: Die Bezirksvorstehung äußerte den Wunsch, die Radwege in Mindestbreite (1m ! exkl. Schutzstreifen) auszuführen. Ebenso sollen zukünftig zwei Parkspuren die Brünnerstraße weiterhin einengen. Ein Rückschritt angesichts der kompletten Neugestaltung ( inklusive den bisher geplanten 1,4m breiten Radwegen) von der BV Georg Papai im September 2017 noch meinte: „Lieber gescheit und Verkehrssicherheit für alle”.
So komfortable Flächen könnte es auf der Brünnerstraße für die einzelnen VerkehrsteilnehmerInnen geben. Doch Gehsteige und Radwege sollen nun nicht so breit gebaut werden und stattdessen Dauerparkplätze einen Flaschenhals erzeugen.