Radfahren in der Lobau hat eine lange Tradition, wurde jedoch durch Maßnahmen im Sommer 2023...
Radlobby testet neue WienMobil Station
Es ist kein Zufall, dass die Mobilitätswoche 2018 das Thema „Sei flexibel - Mix and move“ hatte. Immer mehr Menschen setzen bei ihren Alltags-Wegen auf Abwechslung, Unabhängigkeit und die freie Wahl der Fortbewegung bzw. des dazu verwendeten Mittels. Die neu errichtete WienMobil Station in Simmering, soll dabei helfen, dieses neue Mobilitätsverhalten zu fördern. Die Radlobby hat die Station getestet.
Durchgängige Mobilität
Das eigene Rad sicher in einer Fahrradparkbox versperren oder aufladen, ein E-Bike oder Lastenrad ausleihen oder sich ein Carsharing-Fahrzeug ausborgen – das alles ist in der neuen WienMobil Station am Simmeringer Platz, gleich neben der U3 Endhaltestelle, möglich.
Die Station bietet:
- Sechs E-Bikes und ein E-Lastenrad von Simbike. Gemeinsam mit dem Lastenrad in der Seestadt ist es das einzige, das man vierundzwanzig Stunden ohne Menschenbetreuung ausleihen kann
- Fahrradparkboxen der Marke Safetydock von Radkompetenz-Mitglied Innovametall aus Linz. Hier können eigene Fahrräder eingestellt werden.
- Carsharing von Stadtauto
- E-Ladesäule von der Wien Energie
- eine Fahrradpumpe, Sitzmöglichkeiten und ein Infoterminal mit Touchscreen
Nachhaltige Stadtentwicklung
„Wir verknüpfen so den öffentlichen Verkehr noch besser mit Leih-Angeboten für durchgängige Mobilität. Unsere Fahrgäste können in Simmering rasch und bequem zwischen Bus, Bim und U-Bahn sowie den Sharing-Angeboten wechseln. So bieten wir
ihnen für alle Ansprüche das beste Mobilitätsangebot“, sagt Wiener- Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl.
Im Rahmen von Smarter Together, einer europäischen Forschungsinitiative,
werden in Simmering Impulse für eine nachhaltige Stadtentwicklung gesetzt – die WienMobil Station Simmeringer Platz ist eine dieser Maßnahmen. Das Pilotprojekt ist der Vorreiter für hoffentlich viele weitere Stationen dieser Art.
Preise erfreulich
Wer das SafetyDock und seine Angebote nutzen will, muss sich zuvor online unter booking.safetydock.at registrieren und ein Kundenkonto einrichten. Für die Anmeldung wird ein Euro verrechnet, danach erhält man per Post eine Kundenkarte, die weitere fünf Euro kostet.
Für zwei Euro pro Stunde, zehn Euro pro Tag oder 35 Euro pro Woche könnte man rein theoretisch ein Fahrrad ausborgen, stünde jenes in einer der drei Boxen. Aktuell ist dies jedoch noch nicht der Fall.
Die Nutzung kostet fünfzig Cent pro Stunde oder zwei Euro für den ganzen Tag.
Via Website kann man bis zu 30 Minuten zuvor eine Reservierung tätigen.
Will man eines der sechs E-Fahrräder oder das E-Lastenrad mieten, muss man sich auf www.sycube.at/simbike registrieren und die App herunter laden. Dazu braucht man eine Kreditkarte, um die eigene Identität zu bestätigen. Mit einer SimBike Karte kann man dann an der Station ein E-Rad oder das E-Lastenrad für zwei Euro pro Stunde oder zwanzig Euro pro Tag ausborgen. Irritierend ist, dass der an der Station angebrachte Informationszettel darauf hinweist, dass man das Rad innerhalb von zwei Stunden zurück bringen muss, obwohl es Tages und Zwei-Tagespreise gibt.
Momentan ist die einzige weitere Möglichkeit, das Rad zu retournieren, am Zentralfriedhof. Das ist einerseits nett, anderseits zeigt es auch sehr klar die Notwendigkeit, weitere Stationen zu bauen. Je mehr Möglichkeiten geschaffen werden, Räder an unterschiedlichen Standorten auszuleihen und zu retournieren, desto besser werden derartige Angebote angenommen.
Geglückter Pilotversuch
Wer noch kein Kundenkonto hat, kann die DockingStation dennoch gratis testen. Nach Eingabe der Handynummer am Touch-Monitor bekommt man einen Testcode auf´s Handy geschickt, mit dem man eine der drei Boxen öffnen kann.
Die Fahrradbox ist erstaunlich geräumig und bietet, nebst eines E-Steckers und eines Hakens zum Aufhängen von Jacken oder Taschen, sogar Platz für zwei kuschelfreudige Fahr-Räder.
Über eine Führungsschiene schiebt man das Rad in eine großzügige Vorderrad-Halterung. Sogar unser Testmodell mit überdimensionierten Reifen und Felgen passte erstaunlich gut hinein. Für zukünftige Boxen raten wir allerdings, die Führungsschiene weg zu lassen - so ist die Box variabler zu befüllen und es könnten sich bis zu drei Räder ausgehen.
Momentan verfügt die DockingStation über drei Boxen. Diese können entweder mit eigenen Rädern befüllt werden oder als Garage für Leihräder dienen. Wir wünschen uns, dass nach Vorbild des Pilotversuchs viele weitere dieser Fahrradboxen errichtet werden.
Fazit
Die Nachfrage nach neuen Mobilitätsangeboten steigt ständig. Diese neuen Services müssen schnell und einfach bedient werden können und jederzeit im Alltag zur Verfügung stehen. Die WienMobil Station in Simmering ist ein guter erster Versuch, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Auch wenn hier noch ein paar Verbesserungen angebracht sind, ist die Errichtung der Station ein wichtiger Schritt in Richtung innovative, smarte Mobilitätsangebote.
Wir hoffen auf eine Erweiterung dieses Modells und die Errichtung vieler weiterer dieser Modelle an weiteren Standorten in Wien.