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10 konkrete Forderungen der Linzer RadfahrerInnen
Linz und die Radverkehrsförderung: Schon im Jahre 2012 beschloss der Gemeinderat einstimmig, den Radverkehrsanteil bis 2020 auf 15 % zu erhöhen. Geschafft wurde nicht viel. Zuwenig Personal, zuwenig Geld und kein durchgreifendes Konzept, so wird das nichts!
Die Radlobby Linz hat daher 10 äußerst konkrete Forderungen aufgestellt. Diese muss die Stadt Linz umsetzen, wenn es mit der Radverkehrsförderung ernstgemeint ist.
Mehr Linzerinnen und Linzer sollen sicherer und komfortabler radeln!
(( 1 ))
Linzer Kreuzungen radfreundlich gestalten
Radweg-Ende-Situationen beseitigen
An vielen Kreuzungen in Linz werden Radfahrende durch das unerwartete Ende des Radweges gebremst. Oft ist nicht ersichtlich, wie mit dem Fahrrad weitergefahren werden kann.
Wir fordern: Alle derartigen Problemstellen müssen behoben werden. Radwege werden sicher und komfortabel über Kreuzungen geführt und zwar durchgängig in allen notwendigen Fahrtrichtungen.
Linke Brückenstraße: Kein Weiterkommen für Radfahrende - hier ist einfach Ende trotz Radroutenbeschilderung (Radlobby Linz)
(( 2 ))
Gratis Lastenrad-Verleih in jedem Linzer Stadtteil
Unabhängigkeit vom Auto einfach fördern
Lastenräder sind das umweltfreundliche Verkehrsmittel zum Transport von Kindern bzw. Lasten bis ca. 100 kg wie Getränkekisten, Umzugskartons, Fernseher, Waschmaschine und vielem mehr. Der Lastenradverleih der Stadt Linz mit derzeit 3 Rädern wird sehr gut angenommen. Damit kann die Abhängigkeit vom Auto einfach und effektiv verringert werden.
Wir fordern ein flächendeckend verfügbares Angebot an Lastenrädern. In jedem der 16 Linzer Stadtteile werden zwei Lastenräder zum kostenlosen Verleih bereitstehen, um alle LinzerInnen und Linzer zu erreichen
Lastenräder gibt es in unterschiedlichsten Größen, auch elektrounterstützt (klimaaktiv.mobil)
(( 3 ))
30 Kilometer Radhauptrouten in Linz
Sicher, komfortabel & schnell radeln
In der Realität ist das Linzer Radverkehrsnetz lückenhaft und oft nur schlecht geeignet für ein effizientes und sicheres Fortbewegen über längere Strecken. Dies macht es auch für PendlerInnen uninteressant.
Wir fordern deshalb die Schaffung von 30 Kilometern Radhauptrouten auf Linzer Stadtgebiet!
Radhauptrouten sollen 4 Meter breit und durchgehend beschildert sein. Sie sind beleuchtet, werden bevorrangt über Kreuzungen geführt und weisen keine unnötigen Verschwenkungen auf. Natürlich müssen sie an die Radhauptrouten im Linzer Umfeld angebunden sein. Die Radhauptrouten werden vor allem für PendlerInnen attraktiv sein. Vom guten Ausbaustandard profitieren aber alle, die in der Stadt mit dem Rad unterwegs sind, vom Kind bis zu Seniorin.
(( 4 ))
Linzer Mobilitätsagentur für Fuß- und Radverkehr
Orientieren wir uns an Fahrradstädten-Vorreitern
Die Linzer Verkehrsplanung ist leider großteils auto-zentriert, Fuß- und Radverkehr kommen regelmäßig zu kurz. Linz braucht daher eine städtische Agentur mit ExpertInnen für Rad- und Fußverkehr und einem Budget, das sich an den besten europäischen Fahrradstädten orientiert.
Wir fordern eine städtische Mobilitätsagentur, die zum einen Bewusstseinsbildung fürs Radfahren und Zufußgehen im Alltag etwa mit Kampagnen, Serviceangeboten und innovativen Projekten betreibt.
Sie hat auch das entsprechende Know-How und die Ressourcen zur Planung und Förderung von Infrastruktur für Fuß- und Radverkehr. Die Stadt Linz beauftragt diese Agentur mit der Umsetzung eines zukunftsfähigen städtischen Verkehrssystems.
Einfache Rechenaufgabe: Wo ansetzen, um den Stau zu bekämpfen? (Copenhagenize.eu)
(( 5 ))
Linzer Radwege mit Sicherheitsabstand
Keine Gefährdung durch geöffnete Autotüren mehr
Viele Radwege und Mehrzweckstreifen in Linz zwingen Radfahrende sehr nahe neben parkenden Autos zu fahren. Doch der Öffnungsbereich von Autotüren beträgt je nach Fahrzeugtyp zwischen 80 cm und 1,5 m. Für Radfahrende besteht dort ständig die Gefahr von Dooring, d.h. von plötzlich aufgehenden Autotüren erfasst zu werden.
Wir fordern die Beseitigung aller Gefahrenstellen, an denen Radfahrende in Linz zu nahe an parkenden Autos vorbeigeführt werden. 1,2 m Sicherheitsabstand vom Lenker zu parkenden Autos!
Radweg dicht neben Parkspur in der Leonfeldner Straße: Geht hier eine Autotür auf, dann... (Radlobby Linz)
(( 6 ))
Freie Fahrt auf Radwegen
Sicher & schnell statt Hindernisparcours
Wer auf dem Rad unterwegs ist, bemerkt nur zu oft, dass Radwege einem Hindernisparcours gleichen. Fast keine Fahrt vergeht, ohne dass man irgendwo durch am Radweg parkende Autos oder abgestellte Mistkübeln behindert wird. Auch rutschiges Laub im Herbst, Schneedepots vom Räumen der Fahrbahn im Winter und dann wochenlang Splitt im Frühling gefährden das Vorankommen.
Die Radlobby Linz fordert daher eine umfassende Initiative, die Linzer Radwege freizuhalten. Radinfrastruktur ist nur dann gut, wenn sie ganzjährig sicher und zügig befahrbar ist. Dazu soll etwa die Parkraumüberwachung wie in Graz ermächtigt werden, das Halte- und Parkverbot auf Radwegen zu kontrollieren und der Linzer Ordnungsdienst sollte proaktiv die Befahrbarkeit kontrollieren.
Während die im Vergleich breiten Fahrbahnen meist frei bleiben, werden Geh- und Radwege oft als Abstellfläche verwendet: Mülltonnen, Fahrzeuge, Sperrmüll, Schneehaufen, Laubhaufen...(Radlobby Linz)
(( 7 ))
Radfreundliche Innenstadt statt Rumpelpflaster
Komfortabel radeln auf der Landstraße & in der Altstadt
Kopfsteinpflaster ist für Radfahrende quälend und straßenbaulich ein Relikt der vergangenen Jahrhunderte. In Linz führen wichtige Radrouten durch die Altstadt über Rumpelpflaster und unsicher zu befahren. Unangenehme Abschnitte sind beispielsweise der Pfarrplatz und die Landstraße.
Wir fordern, dass entlang der Radrouten sichere Radstreifen geschaffen werden: Viele Menschen fahren gern in der Innenstadt mit dem Fahrrad. Durch Glattfräsen, Steinplatten oder durch feinen Straßenbelag sollen hier komfortable und gemütliche City-Radrouten entstehen.
Im Fußgängerbereich schon längst Geschichte, im Radfahrbereich leider noch vorhanden: Rumpelpflaster auf der Linzer Landstraße (Radlobby Linz)
(( 8 ))
Sicherer Schulweg auch mit dem Rad
Selbständig Radfahren statt Elterntaxi
In Linz bringen leider viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto direkt vor die Schule. Sie blockieren dabei Zufahrten und oft auch Rad- und Gehwege rund um die Schulen. Die sogenannten Elterntaxis sind damit selbst wiederum Verursacher von Gefährdungen.
Wir fordern: Neben der Einführung von zumindest temporären autofreien Zonen rund um Schulen soll das selbständige Radeln zur Schule gefördert werden.
Linzer Schulen sollen dabei helfen, Radfahrgemeinschaften zu organisieren. Ein Vorzeigeprojekt aus Österreich ist etwa BIKEline, wo das Gruppenradeln auf ausgewählten Routen stattfindet. An extra eingerichteten Rad-Haltestellen treffen sich die SchülerInnen zu festgelegten Zeiten und radeln gemeinsam zur Schule.
Für einen sicheren Schulweg mit dem Rad sollten z.B. Radfahrgemeinschaften gefördert werden (Bikeline)
(( 9 ))
5 Fahrradstraßen für Linz
Sicherheit für RadfahrerInnen & Schutz vor Durchzugsverkehr
Fahrradstraßen sind eigens für den Radverkehr vorgesehene Straßen, auf denen Autos nur das Zu-, Abfahren und Queren mit Temposchutz von maximal 30 km/h erlaubt ist. Mit großen Radpiktogrammen als Bodenmarkierung werden mehr Menschen zum Radfahren motiviert.
Wir fordern 5 Fahrradstraßen in Linz. Dadurch werden auch die AnwohnerInnen vor Durchzugsverkehr geschützt. Die Straße wird ruhiger und lebenswerter. Fahrradstraßen werden sicher und attraktiv, wenn der Radverkehr überwiegt und der motorisierte Verkehr auf das notwendige Minimum beschränkt ist.
Kein Durchzugsverkehr, Radfahrende bevorrangt - Fahrradstraßen sind auch für AnwohnerInnen eine Wohltat (Christian Fürthner/Mobilitätsagentur)
(( 10 ))
Wo Radweg fehlt: Tempo-30-Schutzzone
Mehr Lebensqualität & mehr Verkehrssicherheit
Menschen sind gerne mit dem Fahrrad, dem umweltfreundlichsten Verkehrsmittel unterwegs. Sie brauchen dafür die beste und sicherste Umgebung im Stadtverkehr. Über 160 europäische Städte sind schon Vorreiter für Tempo-30-Schutzzonen und zeigen, wie man damit gleichzeitig Sicherheit und Lebensqualität schaffen kann. Es muss weniger gebremst und beschleunigt werden, was Lärm und Emissionen reduziert. Die geringere Geschwindigkeit macht den gesamten Verkehr nachweislich sogar flüssiger.
Wir fordern daher überall dort Temposchutz, wo Mischverkehr von Radverkehr mit Autos herrscht. Bauliche Umgestaltungen sichern die Einhaltung von 30 km/h. Das bringt mehr Verkehrssicherheit für alle und mehr Lebensqualität für AnwohnerInnen.
Radweg-Ende! Wo Radfahrende zwischen Autos und LKWs mitradeln müssen, braucht es Temposicherheit. (Radlobby Linz)