Bei Sonnenschein durch die Stadt radeln - trotz saurer Wahlzuckerl

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Bei prächtigem Herbstwetter fand die heurige Linzer Rad-Parade der Radlobby wieder im Rahmen des von der Stadt Linz veranstalteten “Festes der nachhaltigen Mobilität” statt. 

Die Route verlief in bewährter Manier über die Nibelungenbrücke, Eisenbahnbrücke und nach der Pause im letzten Jahr ging es heuer auch wieder über die Autobahnbrücke - und dann weiter durch die Innenstadt und den Römerbergtunnel zurück zum Hauptplatz. 

Was auffiel, waren die vielen Kinder, die den Platz auf der Straße genossen. Abgesichert durch die Polizei und gefolgt von den Eltern, hatten sie endlich ausreichend und sicheren Platz!

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Mahnruf an die Politik: Fahrradstrategie umsetzen

Ein schönes Fest, eine wunderbare Rad-Parade! Und viele LinzerInnen hätten es auch wunderbar gefunden, wenn das versprochene “Radwegprovisorium” auf der Nibelungenbrücke nun umgesetzt worden wäre. Dieses hätte eigentlich ab Herbst 2024 die dringend notwendigen Verbesserungen für RadfahrerInnen und FußgängerInnen bringen sollen, wurde aber wegen des Bürgermeister-Wahlkampfes auf nächstes Jahr verschoben. 

Es ist paradox: Statt dass so ein Wahlkampf einen Wettkampf um die besten Ideen, Visionen und auch Umsetzungen für ein lebenswertes Linz auslöst, erhalten die LinzerInnen, die umweltfreundlich unterwegs sind oder sein wollen, trotz dieser versprochenen und durch Mobilitätsplanung fix und fertig vorbereiteten Verbesserung vorerst mal nichts. Ein sehr saures Wahlzuckerl!

Und auch abseits der Nibelungenbrücke fehlen noch immer die finanziellen, aber auch die personellen Ressourcen. Dass Radprojekte wegen Unterbesetzung in der Verkehrsplanung verschoben werden, gleichzeitig aber der Westring errichtet wird, wo dieses Problem nicht vorhanden ist, ist ein absolutes Unding.

“Gebt uns jetzt den Platz für die Radwege und wir werden Radfahren - die Stadt wird aufblühen. Baut ihr jedoch Autobahnen und noch mehr Straßen, dann wird Linz weiter im Stau-Chaos versinken", meinte ein Besucher des Mobilitätsfestes.

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Klimahauptstadt braucht Visionen, aber auch Umsetzungen!

Auch wir hoffen, dass der Ruf nach einer Mobilitätswende gehört wird. Die/der kommende Bürgermeister/in von Linz hat die Verpflichtung, die nun erarbeiteten Visionen zur Klimahauptstadt und die Strategien zur Fahrradstadt auch umzusetzen.

Dafür braucht es parteiübergreifende Zusammenarbeit und politisch geschlossenen Willen zur Umsetzung. Stadtplanung und Mobilitätsplanung müssen Hand in Hand gehen. 

Es braucht nicht nur Visionen und technische Strategien, sondern auch Umsetzungsstrategien und Informationskampagnen. Die notwendige Neuaufteilung des öffentlichen Raums und des Verkehrsraums darf politisch nicht als Schreckensszenario dargestellt werden - und machen politische Mitbewerber das, so muss dagegengehalten werden. Durch die Neuaufteilung des Stadtraums entsteht ein lebenswertes, zukunftsfähiges und menschengerechtes Linz. 

Denn Klima- und Fahrradstrategie müssen dort ankommen, wo sie sollen, nämlich im öffentlichen Raum und auf der Straße. Besser heute als morgen!

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