Deutlich weniger Kfz-Bewegungen auf Wiens Gemeindestraßen

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Seit 1995 wird in Wien alle fünf Jahre eine Straßenverkehrszählung auf Gemeindestraßen (Hauptstraßen A und B) durchgeführt. Die letzten nun veröffentlichten Daten aus 2015 zeigen dabei einen massiven Rückgang der Kraftfahrzeugbewegungen bei gleichzeitig steigenden Radverkehrszahlen auf.

Bei den Zählungen werden in einem räumlichen Zählstellennetz Stichproben gezogen. In Wien umfassen diese Erhebungen die bevorzugten Gemeindestraßen. Bis zum Jahr 2005 wurden die Zählungen händisch durchgeführt. 2010 kamen erstmals automatische Zählgeräte (Plattenzählgeräte) zum Einsatz. Mit ihnen ist es möglich, über einen ganzen Tag (24 Stunden) zu zählen. 

Zählung 2015

Bei Betrachtung der mittleren gewichteten Verkehrsentwicklung für das gesamte Wiener Zählstellennetz zeigt sich eine Abnahme in den Gesamtbewegungen (Kfz/24h) zwischen 2010 und 2015 von circa 6,3 Prozent. Werden nur die Hauptstraßen A betrachtet, ergibt sich eine Abnahme von circa 8,5 Prozent. Bei den Hauptstraßen B beträgt die Abnahme circa 4,9 Prozent.

Für den donauquerenden Verkehr (Floridsdorfer Brücke, Brigittenauer Brücke, Reichsbrücke) zeigt sich eine Abnahme im Gesamtverkehr (Kfz/24h) zwischen 2010 und 2015 von circa 4 Prozent. 

Untergliedert man Wien nach Regionen, zeigt sich eine differenziertere Entwicklung des Verkehrsaufkommens zwischen 2010 und 2015.
Im innerstädtischen Bereich ist mit –11,2% die größte Reduktion zu verzeichnen,
gefolgt von der Region West mit –6,7%. Die Region Nord weist eine Reduktion des Verkehrsaufkommens um –5,6% auf, die Region Süd –1,6%.
Beim donauquerenden Kfz-Verkehr (Floridsdorfer Brücke, Brigittenauer Brücke, Reichsbrücke) zeigt sich eine Reduktion innerhalb der letzten 5 Jahre um –4,0%. 

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Ergänzend zu den Straßenverkehrszählungen auf Gemeindestraßen in Wien (die hauptsächlich Kraftfahrzeuge erfassen) werden FußgängerInnenzählungen und seit 2002 Radverkehrserhebungen im Wiener Straßennetz durchgeführt.

Im Gegensatz zu den sinkenden Kfz-Bewegungen steigen gleichzeitig die Zahlen des Radverkehrs. Eine erfreuliche Entwicklung!

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Veränderungen der Fahrzeugbewegungen 2005 bis 2015, Vergleich an 3 Stellen von Radverkehr und Kfz-Verkehr

Motorisierungsgrad 1952 bis 2016

Der Motorisierungsgrad zählt die Anzahl von Pkw pro eintausend Einwohnern. Von 1952 bis 2002 stieg der Motorisierungsgrad an. Lag er 1986 bei 339, war er 2002 bereits auf 426 gestiegen. Insgesamt gab es in diesem Jahr 647.382 PKWs in Wien. In jüngerer Vergangenheit sank beständig und ging bis zum Vorjahr 371 zurück. 

Motorisierungsgrad Wien 1952-2016

Motorisierungsgrad Wien 1952-2016. Datenquellen für Pkw-Bestand Wien: 1950-2013 WKO Langzeit-Statistik, 2008-2015 Statistik Austria; für Bevölkerung: Statistik Austria