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Radverkehr verliert auf der VOEST Brücke den Anschluss
Die Eröffnung der von 6 auf 10 (!) Fahrspuren verbreiterten Autobahnbrücke mit 18 neuen Auf- und Abfahrten wird von der Landes- und Stadtpolitik groß gefeiert. Auch die neuen beidseitigen Radwege werden erwähnt.
Legende: Radverbindungen grün, geplante Radverbindungen gestrichelt grün. (1) fehlende Anbindung des Brückenradwegs bei der Kreuzung Hafenstraße/Gallanderstraße (2) möglicher Punkt für eine optimale, kreuzungsfreie Querung der Hafenstraße zum Anschluss Petzoldstraße (3) Einzige Radfahrerüberfahrt dzt., mit Anmeldetaste und vermeidbaren Querungen.
Für diese fehlt allerdings der Anschluss - auf der Linzer Seite nach der Brücke führt der Radweg auf der Ostseite ins Nichts (1), der andere zu einer Kreuzung mit „Bettelampel“ (3) - Radfahrende und zu Fuß Gehende müssen sich per Knopfdruck anmelden, um mit den aus der Nebenfahrbahn kommenden Fahrzeugen die Straßenseite zu wechseln, nachdem sie einen riesigen Haken bis zur nächsten Kreuzung geschlagen haben.
Derartige Unterbrechungen wären im Straßen- und Bahnverkehr undenkbar, beim Radverkehr existieren sie sogar auf Hauptverbindungen und das nach einem Großbauprojekt um 200 Mio Euro!
Fehlende Anschlüsse auf Linzer Seite
Nachdem es die Linzer Politik und Verkehrsplanung es leider völlig verabsäumt haben bereits in den Planungen der ASFINAG eine kreuzungsfreie Querung der Hafenstraße für den Radverkehr hinein zu reklamieren, sieht die Radlobby Oberösterreich hier viel Verbesserungspotential: Mit einer Unterführung unter der Hafenstraße könnte man eine leistungsfähige und komfortable Verbindung zur Petzoldstraße (2) oder Gallanderstraße (1) verwirklichen. Zumindest aber muss die Ampelschaltung ohne Knopfdruck funktionieren und unnötige Querungen der Straße müssen vermieden werden.
Eine weitere, rasch umsetzbare Möglichkeit befindet sich im Osten der Brücke. Mit einer Route durch dort befindliche Wohngebiete oder am Hafendamm koennte man die Industriezeile für den Radverkehr anbinden. Auch das sollte umgehend realisiert werden.
Wieder nur Halbanschluss für 2. Radweg auf Nordseite?
Nach der Fehlplanung des westlichen Rampenanschlusses in Urfahr (Rampe Urfahr West) zeichnen sich hier die nächsten Probleme ab. Auch die östliche Abfahrt auf der Nordseite scheint laut jetzigem Bauzustand wieder ein Halbanschluss zu werden - die Abfahrt ist nur in Fahrtrichtung Auhof vorgesehen! Dies mag im Autobahnverkehr Sinn machen - für den Radverkehr allerdings nicht.
Anschlüsse auch bei "Neuer Donaubrücke" noch zu planen!
Auch für die neue Donaubrücke (früher Eisenbahnbrücke) schaut es nicht viel besser aus - der Radweg flussaufwärts ist akzeptabel beim Parkbad angebunden, aber der Radweg flussabwärts wird auch zur bekannten Bettelampel führen. Gerade hier würde sich aber eine Lösung anbieten - da die neue Stadtbahn ohnehin mit einer Brücke über die Hafenstraße geführt werden muss, sollte auf dieser auf jeden Fall auch ein Radweg geprüft und errichtet werden.
„Leider wurde der Radverkehr wieder einmal nur bis zu den Projektgrenzen mitbedacht - bei den Anschlüssen ans existierende Radwegenetz bleibt es beim Status Quo aus 1972. Auch im Vergleich dazu hat sich etwas verschlechtert, da die wichtige Radfahrerüberfahrt über die Hafenstraße im Bereich der Petzoldstraße vor 4 Jahren aufgelassen wurde. Auch die Anschlüsse auf der Urfahraner Seite waren früher großzügiger gestaltet“ meint Paul Weber von der Radlobby Oberösterreich. „Besser gestaltet als vorher sind allerdings die Abfahrten auf den Donaudamm auf Linzer Seite, und auch die Lärmschutzwand macht das Fahren angenehmer. Die notwendige massive Förderung des Radverkehrs muss aber mehr sein als nur den minimalen Status Quo zu erhalten!“