Neujahrsradeln: Jahr 2023 als verkehrspolitisches Wendejahr

radlobby-neujahrsradeln-2023-eroeffnung.jpg

Die Radlobby eröffnete die Radsaison 2023 auch heuer wieder am 1. Jänner mit dem traditionellen Neujahrsradeln. Das Fahrrad als schnelles, umweltbewusstes und gesundes Verkehrsmittel ist das ganze Jahr über ideal, um nachhaltige Mobilität im Alltag zu leben. Im Jahr 2023 umso mehr, denn die Klimakrise ist da und die Auswirkungen einer möglichen Klimakatastrophe sind schon zu spüren.

Verkehrswende als Baustein gegen Klimakrise

Thomas Hofer von der Radlobby: „Die Menschen sind ja bereit zur Veränderung. Immer mehr erkennen die Krise und wollen ihre Mobilitätsgewohnheiten klimafreundlicher ändern. Wir sehen das auch beim Radfahren sehr genau. Auch die Verkehrspolitik ändert sich, doch leider noch zu langsam.

Die Verkehrswende ist ein Baustein der Bewältigung der Klimakrise. Wesentlich ist, dass die Politik Verbesserungen für nachhaltige Mobilität schnell auf die Straße bringt. Die Verteilung des öffentlichen Raums muss für nachhaltige Mobilitätsformen angepasst werden. Die Verbesserungen mit der StVO-Novelle vom 1.10.2022 für Rad- und Fußverkehr sind wesentlich und müssen sich im Straßenbauprogramm widerspiegeln.

„Konkret heißt das: Geschützte Radwege und geschützte Kreuzungen“, führt Michael Schrank von der Radlobby Linz aus. „Farbe auf der Straße für mehr Sichtbarkeit von Radverkehr ist mancherorts gut - für einen schnellen Anfang, als Lockerungsübung sozusagen. Gleichzeitig verdienen sich die Menschen echte, bessere Rad-Infrastruktur. Wir reden von geschützten Radwegen und neuem Kreuzungsdesign, etwa nach niederländischen Best-Practice-Erfahrungen.

adfc-kreuzung_2020-11-10_mit_ampel_timm_schwendy.jpg

Visualisierung einer geschützten Kreuzung (Quelle: ADFC / Timm Schwendy)

Erfolgreiches Neujahrsradeln in Oberösterreich

Bei der heurigen Radrundfahrt durch Linz nahmen etwa 80 RadfahrerInnen aus Linz, Leonding, Steyregg und weiteren Umlandgemeinden teil.

radlobby-neujahrsradeln-2023-img_1561.jpg

Über 80 große und kleine RadlerInnen waren 2023 dabei (Radlobby OÖ)

Gemeinsam wurde ein Band durchschnitten und damit symbolisch die Radsaison eröffnet. Traditionsgemäß fuhren Weihnachtsbäume auf Lastenrädern mit. Die Aktion fand zeitgleich österreichweit auch in Wien, Graz, Salzburg und vielen anderen Städten und Gemeinden statt.

radlobby-neujahrsradeln-2023-img_1582.jpg

Christbaum am Lastenrad (Radlobby OÖ)

Die Radrundfahrt in Linz verlief bei milden Temperaturen vom Startpunkt Hauptplatz über die Nibelungenbrücke, durch die Landstraße, zum Hauptbahnhof und zurück ins Zentrum, um schließlich wieder am Hauptplatz zu enden. Die Fahrt wurde mit Walzermusik aus einer mobilen Fahrrad-Tonanlage begleitet und begeisterte sowohl die Mitfahrenden als auch die PassantInnen.

Durch die milden Wetterverhältnisse sind viele LinzerInnen dieses Jahr beim Radfahren geblieben.

schnee_radweg_geraeumt_c_dpa.jpg

Mit geräumten Radwegen ist Radeln auch bei Schneefall - so er denn noch kommt - kein Problem (Foto: DPA)

Doch auch wenn es noch kälter werden wird, ist Radfahren die richtige Wahl: „Bei Temperaturen unter 0 Grad braucht es mit dem PKW eine Fahrstrecke von fast 10 Kilometern bis die Heizung durch Motorabwärme eine merkbare Wirkung zeigt. Am Fahrrad springt die bei jedem Menschen eingebaute Heizung durch Muskelwärme ab dem ersten Meter und mit der ersten Pedal Umdrehung an. Dadurch wird Köper und Geist erwärmt und nicht das Klima!“ meint Thomas Hofer von der Radlobby Linz.

radlobby-neujahrsradeln-2023-flagge.jpg

Radfahren bewegt - und hält im Winter auch warm (Radlobby OÖ)


 

Pressefotos